Die Exkursion führt auf die griechische Insel Santorini und wird im Rahmen des MSc-Moduls "Vulkane & Atmosphäre" angeboten.
Die Geologie Santorinis wird seit den letzten 650 ka geprägt von vulkanischer Aktivität, deren Zeugen sich über dem metmorphen Grundgebirge abgelagert haben. Im Vordergrund der Exkursion stehen die verschieden effusiven (Lavaströme) und explosiven Ablagerungsformen. Ziel ist es, diese erkennen zu lernen und Rückschlüsse auf die Eruptions-, Transport-, und Ablagagerungsmechanismen zu ziehen. Darüberhinaus interessiert uns die geologische (vulkanologische) Entwicklung der Insel, diese wird über stratigraphische Zusammenhänge erarbeitet.
Santorini wurde geprägt durch zahlreiche kleinere und größere Eruptionen innerhalb der letzten 650 ka. Ihre charakteristische Form erhielt die Insel allerdings durch ihre vier gewaltigsten Ausbrüche, in deren Verlauf die teilentleerte Magmenkammer jedes Mal in sich zusammenbrach, also kollabierte. Den so entstandenen Krater nennt man Kaldera. Auf Santorini kennen wir vier überlappende Kalderen, die größtenteils unter Wasser liegen
Die ganze Insel besteht somit, abgesehen von etwas Schiefer und Kalkstein aus dem Trias, aus vulkanischen Ablagerungen. Das bedeutet, wenn man diese gut interpretieren kann, kann man die Geschichte der Insel verstehen. Auf unsere Exkursion, die zu dem Modul Vulkanologie gehört brachten uns unsere beiden Dozenten genau das bei. Sie zeigten uns, wie wir anhand der Ablagerungen erkennen können ob Material geflossen oder geflogen ist, wie wir an Sedimentären Strukturen die Fließgeschwindigkeit ablesen und die Explosivität des Ausbruchs feststellen können.
Dafür haben wir in den ersten Tagen die Insel zu Fuß erkundet. Am dritten Tag wechselten wir aufs Boot. Mit unserem neuen Wissen sahen wir die Kalderawand wie eine Erzählung der gesamten vulkanischen Geschichte Santorinis. In gut unterscheidbaren Schichten stapelt sich das Vulkanische Gestein bis zu 350 Meter hoch.
Mit dem Boot fuhren wir auch auf die kleine Insel Nea Kameni, welche in der Mitte der alten Kaldera liegt. Sie ist ebenfalls vulkanisch entstanden. Der letzte Ausbruch ereignete sich 1950. Die Aktivität kann man gut anhand der Fumarolen beobachten aus ihnen treten ununterbrochen heiße Gase aus.
Am letzten Tag fuhren wir ein Stück mit dem Bus, auf Santorini ist das ein großes Abenteuer. Doch selbst ein griechischer, Touristen meidender, Busfahrer schafft es nicht eine ganze Truppe winkender Studenten zu übersehen, die an seiner Bushaltestelle warten. Das Aussteigen erwies sich ebenfalls nicht als sonderlich einfach. Aber schließlich schafften wir es zu einer Stelle an der Steilwand zu kommen, die wir komplett von unten nach oben ablaufen konnten. Hier war unsere Aufgabe in zweier Gruppen einen Stratigrafie Log anzufertigen. Das bedeutet alle Vulkanischen Schichten zu notieren und beschreiben. Anhand der Beschreibung konnten wir diese dann bestimmten und Eruptionen zuordnen. Nachdem wir wegen erneuten Busproblem den Rückweg zu Fuß zurückgelegt hatten, trugen wir im Hotel alle Ergebnisse zusammen.
In unseren Köpfen sahen wir wie Santorini von heißen pyroklastisch Strömen überrollt wurde, meter große Bomben ausgeworfen wurden und dann in das weiche Sediment eingesunken sind, wie die zusammenbrechende Magmakammer ein Krater schuf, der über einen halben Kilometer tief ist. Dies alles passierte mehrere Male. Besonders heftig war die sogenannte minoische Eruption, ihr wird ein Vulakanexplosivitätsindex von 7 zugeordnet. Das Maximum dieser Skala ist 8.
Santorinis vulkanische Feuer fachte unsere Begeisterung für unseren Studiengang weiter an. So fuhren wir motiviert zurück nach Hause in ein neues Semester.